In Zusammenarbeit mit den Hackern vom Chaos Computer Club Wiesbaden erproben wir aktuell bezahlbare Eye-Tracking-Lösungen. Diese Lösungen könnten beispielsweise ALS-Betroffene nutzen, um durch Sprachausgaben des Computers mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren, oder um gar ihren kompletten Computer zu steuern. Ergebnisse dieses Projektes werden hier sowie auf den Code-Plattformen codeberg.org und github.com publiziert. Fragen und Anregungen dürfen gerne an eyes-on-disabilities@cccwi.de geschickt werden.
Wir sind begeistert, dass Inklusion auch den Hackern des CCC Wiesbaden so am Herzen liegt. Es ist inspirierend zu sehen, was möglich ist, wenn der Wille zur Inklusion vorhanden ist. Dieses Projekt zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit und gemeinschaftliches Engagement sind, um technologische Lösungen für alle zugänglich zu machen.
Erste Gespräche: Viele Lösungen, wenig Übersicht
Die Idee entstand nach einem Gespräch über die Hürden bei der Beschaffung von teuren technischen Hilfsmitteln, denen Betroffenen normalerweile bevorstehen. Dabei war uns schnell klar, dass es sich zumindest technisch um einfach lösbare Probleme handelt. Eye- und Head-Tracking – also das Nachverfolgen von Augen- und Kopfbewegungen mithilfe von Kameras – findet besonders in der Videospielindustrie seine Anwendungen. Und heutige, handelsübliche Computer und Smartphones bieten genug Rechenleistung, um diese Anwendungen zu stämmen. Lösungen gibt es also. Jedoch sind diese Lösungen zum Teil verstreut auf mehreren Webseiten, setzen eine hohe Erfahrung mit Computern voraus, oder wurden vielleicht nur noch nicht zusammengesteckt und unserer Zielgruppe präsentiert.
Ziel unseres Projektes wird es also sein, diese Punkte in Angriff zu nehmen.
Prototyp: Erste Ergebnisse und Nächste Schritte
Schnell wurde mit der Recherche und mit Experimenten begonnen. Das Ergebnis daraus ist ein Prototyp eines tragbaren Eye-Trackers. Der Prototyp, den wir gemeinsam mit dem CCC Wiesbaden entwickelt haben, besteht aus einer Brille, die mit einer Kamera ausgestattet ist, um die Augenbewegungen präzise zu erfassen. Auf den Debug-Visualisierungen sind bereits die ersten funktionalen Ergebnisse sichtbar, bei denen die Pupillenbewegungen in Echtzeit getrackt werden. Diese Daten sind der Schlüssel, um verschiedene Anwendungen, wie z.B. das Steuern von Computern oder Haushaltsgeräten, möglich zu machen.
Die nächsten Schritte bestehen darin, die Technologie weiter zu verfeinern und sie für den alltäglichen Gebrauch noch benutzerfreundlicher zu gestalten. Im Zuge dessen werden wir einen Wissenschatz aufbauen, den wir unserer Zielgruppe präsentieren können. Auf langer Sicht könnten wir uns vorstellen, eine Auswahl kostengünstiger Geräte und Software mit einstiegsfreundlicher Nutzung anzubieten.
Wir sind zuversichtlich, dass wir mit der Unterstützung des CCC Wiesbaden und weiteren engagierten Helfern dieses Ziel erreichen können.
Fazit
Dieses Projekt ist ein wunderbares Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn Gemeinschaften zusammenarbeiten und den Willen zur Inklusion zeigen. Wir danken den Hackern des Chaos Computer Clubs Wiesbaden für ihr Engagement und freuen uns auf die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer inklusiveren Gesellschaft.